Schaut man zurück in die anthropologische Vergangenheit der Hypnose, trifft man auf eine alte Grundstruktur der Trancesprache, deren Sprachmuster (bestimmte Wiederholungs- und Formulierungsmuster) über alle Zeiten, Kontinente und Kulturen hinweg gleichgeblieben sind. Diese Grundstruktur und deren Bedeutung für die Hypnotherapie haben wir vor einigen Jahren bei der Beschäftigung mit der anthropologischen Vergangenheit der Hypnose entdeckt. Die entsprechenden Sprachmuster finden sich in den grossen Epen der Menschheit (Gilgamesch Epos, Popol Vuh, Bhagavad Gita etc.) ebenso wie in den z.T. heute noch verwendeten Trancetexten unterschiedlichster Kulturen (Aranda Aborigines (Australien), San (Südafrika), Cuna (Mittelamerika), Bhuji Tal (Nepal etc.). Es scheint geradezu als hätte die Menschheit über Jahrtausende die beste Trancesprache gefunden, die für das Erreichen tiefer Tranceerfahrungen bedeutsam ist.
Der Vortrag beschreibt den Aufbau der indigenen Trancesprache, die linguistischen Wirkmechanismen und ihre Anwendungsmöglichkeiten zur emotionalen Regulierung im Rahmen der Hypnotherapie.