Was ist Hypnose

Die Medizinische Hypnose

  • erleichtert den Praxisalltag.
  • ist wissenschaftlich belegt.
  • ist eine patientenbezogene Kommunikationsform auf verbaler und nonverbaler Ebene.
  • fördert das Selbsthilfe-Potential, die kreativen Fähigkeiten und die Selbstheilungskräfte.
  • kann in allen medizinischen und zahnmedizinischen Bereichen genutzt werden.
  • ist lernbar, gehört aber in die Hand von Fachleuten, die von Berufes wegen in die therapeutische Verantwortung eingebunden sind.

Medizinische Hypnose heute

Hypnose zu Heilzwecken ist ein uraltes Therapieverfahren. Sie wurde in den letzten Jahrzehnten neu entdeckt und ihre therapeutische Wirkung wissenschaftlich einwandfrei belegt. Die medizinische Hypnose distanziert sich klar von jeder Art von Laienhypnose, Esoterik oder magischen Praktiken. Sie sollte nur von gut ausgebildeten Ärzten, Zahnärzten und Psychologen ausgeübt werden, um sicherzustellen, dass dem Patienten damit nicht geschadet wird. In klar definierten Situationen ist die Hypnose auch gut in der Arbeit von Pflegeberufen und anderen Gesundheitsberufen wie z.b. Physiotherapie und Ergotherapie anwendbar. Es ist davon auszugehen, dass die medizinische Hypnose in Zukunft eine weiter zunehmende Rolle in Medizin, Psychotherapie und Zahnmedizin spielen wird.

Anwendungsbereiche

Hypnotische Behandlungstechniken eignen sich sowohl für psychische und psychosomatische als auch für somatische Störungen mit Krankheitswert. Die Wirksamkeit wurde in zahlreichen Studien belegt (z.B. Peter 2015, Häuser et.al. 2016).

Hypnose ist eine effiziente Therapiemethode in fast allen Bereichen der Medizin wie z.B. in Psychiatrie, Allgemeinmedizin, Psychosomatik, Anästhesie, Geburtshilfe, Pädiatrie, Zahnmedizin, usw. Sie kann als alleinige Methode („Hypnotherapie“) angewendet werden oder in Kombination mit anderen Psychotherapiemethoden (Verhaltenstherapie, analytische Verfahren, systemische Ansätze). Sie macht andere Therapiemethoden effizienter. Als hypnotische Kommunikation kann sie in allen Gesundheitsberufen die Kommunikation und Behandlung positiv beeinflussen und Heilprozesse fördern.

In der hypnotischen Trance können so genannte hypnotische Phänomene genutzt werden (Anästhesie, Ideomotorik, Dissoziation, Regression, Amnesie, Hypermnesie, usw.). Diese Phänomene können auch im Alltag auftreten, werden jedoch in der Hypnose besonders intensiv erlebt.

Anwendungsbereiche sind in der Medizin zahlreich:

  • in der Psychosomatik können die körperlich erlebten Probleme schneller mit dem psychischen Erleben in Zusammenhang gebracht werden.
  • in der Anästhesie können Ängste abgebaut, Schmerzen reduziert und dadurch Medikamente eingespart werden.
  • In der Schmerztherapie können wirksame Reduktionen des negativen Erlebens erzielt werden.
  • in der Psychiatrie können psychotherapeutische Massnahmen erlebnisnäher gestaltet werden.
  • in der Geburtshilfe können Schwangere lernen, die Geburt gelassen oder gar als etwas Angenehmes zu erleben.
  • in der Pädiatrie können viele psychosomatische Probleme relativ rasch aufgelöst werden.
  • in der Zahnmedizin hilft die Hypnose vor allem ängstlichen Patienten, sich wohl zu fühlen und die Behandlung angenehm oder zumindest als banal zu erleben. Weiter kann sie helfen, den Würgreiz zu kontrollieren, das Angewöhnen an einen neuen Zahnersatz psychologisch zu unterstützen, sowie die Kaumuskulatur ideal zu entspannen. Es wird zudem sehr häufig eine schnellere Wundheilung beobachtet.

Trancen

Hypnose ist eine Kommunikationsform auf verbaler und nonverbaler Ebene. Sie zielt darauf ab, dem Patienten zu helfen, in verschiedene Formen von Trancen zu gelangen. Trancen sind veränderte, natürliche Bewusstseinszustände, die sich vom Alltagsdenken unterscheiden und in denen z.B. die Aufmerksamkeit gebündelt werden kann, Gefühle verstärkt oder abgeschwächt werden, Wahrnehmungen wie Schmerzen verändert werden, die Kreativität des Patienten gesteigert und sinnesbezogener ist, und eine Öffnung für neue Lösungen möglich wird.

Dem Patienten wird mit ausgewählten, der Situation angepassten Kommunikationsformen geholfen, in einen Trancezustand unterschiedlicher Tiefe zu gehen, worin er sich mit seinen Problemen und Symptomen auf einer anderen Bewusstseinsebene erleben kann: nicht rational, analytisch und willensabhängig, sondern sinnes-bezogen, phantasievoll und intuitiv. Der bewusste Wille des Patienten wird dabei in keiner Weise gebrochen, sondern eher beiseite gestellt, damit der Patient leichter seine brachliegenden, unbewussten Ressourcen entdecken und aktivieren kann. Hypnose kann mit jeder herkömmlichen Psychotherapieform, ob verhaltenstherapeutisch oder analytisch orientiert, kombiniert werden, wodurch sich die Wirksamkeit beider verstärkt. Die besondere Kommunikationsform der Hypnose vertieft im positiven Sinn die Arzt-Patienten-Beziehung und es ist möglich, das Selbsthilfepotential und die kreativen Fähigkeiten des Patienten deutlich zu fördern.

Auswirkungen auf die Arzt-Patientenbeziehung und die Praxisatmosphäre

Die besondere Kommunikationsform der Hypnose vertieft die Arzt-Patient-Beziehung auf konstruktive Weise. Bei jeder Art von interventioneller Tätigkeit, ob im medizinischen Kontext oder in der Zahnarztpraxis erlaubt die hypnotische Kommunikation, beim Patienten schnell Ängste abzubauen und eine Atmosphäre von entspanntem Vertrauen aufzubauen, was die Arbeit wesentlich vereinfacht und auch eine Zeitersparnis bedeutet.

Hypnose ist eine effiziente Möglichkeit für den Arzt und sein Praxisteam, auch für sich selber zu profitieren und den Praxisalltag angenehmer zu erleben:

  • durch Entspannung und bessere Nutzung der eigenen Ressourcen
  • durch bessere Selbstorganisation und Stärkung der Arbeitsmotivation
  • durch eine Sichtweise der ganzheitlichen Behandlung der Patienten
  • durch Reduktion von Stress oder Schmerz beim Patienten
  • durch Entschärfung schwieriger Arzt-Patienten-Beziehungen

Weitere positive Hypnose-Effekte und Selbsthypnose

Hypnose ist eine konsequent ich-stärkende Therapieform, die die eigenen Ressourcen des Patienten nutzbar zu machen sucht. Sie verhilft dem Patienten zu einem besseren Selbstbild und zu realistischeren Wahrnehmungen seiner selbst. Dadurch werden das Selbsthilfepotential wie auch die kreativen Fähigkeiten des Patienten gefördert.

Bereits die durch Hypnose erzielte Entspannung, das innere Loslassen von Problemen, kann bspw. bei Schlafstörungen, Ängsten oder Nervosität unerwartet schnelle Besserungen bewirken.

Durch so genannte Altersregressionen können lebensgeschichtlich frühere Verhaltensweisen reaktiviert werden und zur Klärung und Veränderung von Hintergründen und Konflikten verhelfen.

Die Anleitung zur Selbsthypnose bietet eine Selbsthilfetechnik, welche die Eigenverantwortung stärkt und somit den therapeutischen Prozess unterstützt und beschleunigt.

Hypnose ist lernbar, gehört aber in die Hand von geschulten Therapeuten, die von Berufes wegen in die therapeutische Verantwortung eingebunden sind.

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