Workshop 024

Die Ego-State Theorie geht davon aus, dass die Persönlichkeit aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt ist. Ein Ego-State oder Ich-Zustand, der aktiv, bewusst oder ausführend ist, identifiziert sich als Ich, als Selbst. Deshalb nennt man diese Persönlichkeitsanteile Ego-States. Ego-States sind aber nicht nur ein theoretisches Konstrukt, sondern reale Nervenverbindungen im Gehirn. Jeder Mensch hat seine individuelle Kombination von Ego-States: Auch diese sind einzigartig und unterscheiden sich in Alter, Einstellung, Verhalten, Emotionen und Funktion. Anstatt über ein Problem oder Symptom zu reden, wird in der Ego-State-Therapie direkt mit den damit zusammenhängenden Persönlichkeitsanteilen kommuniziert, was nachhaltige Veränderungen ermöglicht und wodurch gerade traumatisierte States durch korrigierende Erfahrungen integriert werden können. Kombiniert man die Ego-State-Therapie vor dem Hintergrund der aus der Polyvagaltheorie von Stephen Porges bekannten neurophysiologischen Prozesse mit somatischen Zugängen (Somatic Experiencing®, Energetische Psychologie), werden auch korrigierende Erfahrungen auf Körperebene ermöglicht, was oft die Traumaheilung abrundet, die Persönlichkeit »wieder ganz werden lässt«. In diesem praxis- und übungsorientierten Workshop wird der Fokus auf Anwendungsmöglichkeiten der Ego-State Therapie mit Traumabetroffenen gerichtet. Die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen ist – kombiniert mit somatischen Strategien zur Regulierung des Nervensystems – sehr wirkungsvoll, nicht nur zur Linderung von Symptomen, sondern auch zur Stärkung der ganzen Persönlichkeit, und dies oft überraschend schnell und vollständig. Inhalt: Ego-State-Theorie: ein kurzer Überblick Selbstwert- und Ressourcenstärkung Methoden der Selbstregulation und der Ko-Regulation in der therapeutischen Beziehung Verschiedene Zugangsmöglichkeiten zu Ego-States Hypnososmatische Ego-State-Therapie bei diversen Symptomen wie Angst- und Panikzuständen, Traumafolgestress, Aggression, somatischen Beschwerden, Zwang, etc. Methoden: Anhand von Fallbeispielen, Demo und Übungen wird gezeigt, wie Spannungen auf Körperebene gelöst, Konflikte zwischen Persönlichkeitsanteilen bewältigt und das psychische und physische Gleichgewicht wieder hergestellt werden können. Ziele: Die Teilnehmenden sollen verschiedene Möglichkeiten und Techniken der Ego-State-Therapie, der Ko-Regulation und Selbstregulation sowie somatische Zugänge kennen lernen, üben und in der Praxis anwenden können.

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