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Newsletter der SMSH

Sehr geehrte Mitglieder der SMSH, lieber Hypnosefreund, liebe Hypnosefreundin

Es freut mich sehr Euch den ersten Newsletter der SMSH zukommen zu lassen. Er enthält im Informationsteil wichtige Mitteilungen für die Mitglieder. Der Vorstand hat an seiner Sitzung vom 12.01.2019 beschlossen auf diesem Weg über laufende Projekte und Arbeiten zu orientieren. Auch können hier Informationen zu Kongressen, Seminaren, Fachgruppen oder Regionalgruppen platziert werden. Ein zweiter Teil ist dem Wissen über medizinischen Hypnose gewidmet. Bettina Kleeb wird regelmässig aktuelle Forschungsresultate zusammenfassen. Medizin braucht neben Evidenz auch Resonanz: Gemeinsam wissen wir mehr! Bitte teilt uns mit, wenn Ihr etwas Spannendes mit allen teilen möchtet. Im dritten Teil des Newsletter schliesslich werden unter Panorama verschiedenste Beiträge ermöglicht, die das weite Spektrum der Hypnose so reichhaltig machen. Das können Porträts, Kongress- oder Workshopberichte, Arbeiten/Publikationen unserer Mitglieder, Aktuelles aus Presse und Medien, … usw. sein.
Der Newsletter geht ausschliesslich an die Mitglieder der SMSH. Ein erstes Ziel sind 2-3 Aussendungen pro Jahr. Wir freuen uns über Rückmeldungen, Vorschläge und Austausch. Bitte an das Sekretariat der SMSH: info@smsh.ch oder direkt an mich: martin.schmid@hin.ch, Resonanz zum Thema Wissen an bettina.kleeb@usz.ch
Mit diesem Gefäss möchten wir die Kommunikation unter uns allen stärken und den Nutzen, sowie die Lebendigkeit der Homepage steigern. Ihr seid alle herzlich eingeladen daran teilzunehmen!

Im Namen des Vorstandes der SMSH
Martin Schmid (Verantwortlicher Homepage)

Informationen

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1. ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Einheitliche Sprachregelung: Um sich gegenüber Anbietern ausserhalb des Bezugsrahmens des Medizinalberufegesetzes (MedBG) abzugrenzen, erscheint die Bezeichnung „medizinische Hypnose“ für die Hypnoseanwendung durch Mitglieder der SMSH besonders geeignet und soll konsequent verwendet werden. Das Sekretariat hat dazu im Auftrage des Vorstandes alle Mitglieder am 24. Januar 2019 orientiert.

Nachfolge CH-Hypnose-Bulletin: Da keine Redaktionsgruppe für eine Aktivierung des traditionellen Bulletins gefunden wurde, wird auf der Homepage zusätzlich eine Plattform für wissenschaftliche und Weiterbildungs-Beiträge aufgeschaltet. Das Homepage-Team ist daran, die Platzierung auf der Homepage zu gestalten, mit dem Ziel, Sie per Mail über die wichtigsten, aktuellen Informationen und Hinweisen zu orientieren.

2. VORSTAND

Rücktritte: Dr.med. Stefano Colombo und Prof.Dr.med.dent. Chrisitan Besimo.
Beide haben wertvolle Dienste für die SMSH geleistet, wofür sich der Vorstand herzlich bedankt.

Neubesetzungen: Anlässlich der GV vom November 2018 wurden als neue Vorstandsmitglieder Dr.med. Bettina Kleeb, die eine Verbindung zur universitären Medizin gewährleistet und Dr.med. Joachim Liebermann, der als Zusatzqualifikation einen «Master of Medical Education, MME» hat, gewählt. Als neuer Revisor wurde Dr. Maxim Kuschpel gewählt.

3. STANDESPOLITIK

SGAIM: Akkreditierung Fortbildung: Die SGAIM hat die Akkreditierung unserer Fortbildung zurückgewiesen mit der Begründung, dass die med. Hypnose nicht primär der allgemein-internistischen Medizin zugeordnet werden kann.

Fähigkeitsausweis med. Hypnose: Der FA wurde letztmals 2004 revidiert und bedarf somit einer Reform. R. Hurni, H.J. Kaiser und Ch. Ziegler kümmern sich darum. Dazu werden auch Abklärungen getroffen entsprechender Anerkennungen z. B. durch Aequivalenzvereinbarungen.

4. AUSBILDUNGS-STRUKTUREN DER SMSH

a) Fort- und Weiterbildungen der SMSH: Die zunehmenden Nachfragen zu den SMSH-Ausbildungskursen verlangt eine Reform der Ausbildungsstruktur, welche die AUSKO unter der Leitung von Ch. Ziegler bearbeitet. Zielsetzungen sind explizite Formulierungen der Ausbildungsinhalte, welche auch für die exakte Definition für den FA notwendig werden, aber auch eine Modernisierung unter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse aus dem Fachgebiet der «Medical Education».

b) Zahnmedizinische Fachgruppe der SMSH (SMO): Da Ch. Besimo aus dem Vorstand zurückgetreten ist, wird die zahnärztliche Fachgruppe SMO neu formiert und wird Abklärungen bei der SSO zur Anerkennung der zahnmedizinischen Hypnose tätigen. M. Peng hat sich bereit erklärt, das Präsidium der SMO-Gruppe zu übernehmen. Je nach Ausgang der Verhandlungen müssten die Ausbildungsrichtlinien, sowie die Statuten entsprechend geändert werden.
Die SMO-Gruppe sucht Mitwirkung und Unterstützung als InstruktorInnen, AusbilderInnen oder SupervisorInnen aus den Reihen der Zahnärzte-Mitglieder. Auch hier besteht somit die Möglichkeit, mitzugestalten!

c) Skriptum: Die neueste Auflage Oktober 2018 wird in elektronischer Form auf der Homepage aufgeschaltet werden. Dazu werden alle Autoren aufgefordert, ihre Beiträge mit entsprechenden Links und Literaturangaben zu ergänzen. Sobald diese Beiträge ergänzt sind, erfolgt die Aufschaltung.

d) Ausbildung für paramedizinische Berufsgruppen: Auch hier steigt die Nachfrage, nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren Partnergesellschaften GHypS und IRHYS.
Um unser Ausbildungsangebot weiter zu professionalisieren, erarbeitet eine Arbeitsgruppe für die Neustrukturierung der bisherigen Kurse für Pflegefachkräfte unter der Leitung von H.J. Kaiser und G. Dunkelmann ein entsprechendes Curriculum. Der Lehrgang richtet sich ausdrücklich an die Berufsgruppen, welche im MedBG verankert sind. Die GhypS ist bereit, sich ebenfalls aktiv an der Umsetzung zu beteiligen.

5. KONGRESSE

ESH-Kongress in Basel vom 26.-29. August 2020: Unter der Leitung von M. Schekter sind die Organisationsaufgaben vielseitig und bedürfen einer exakten Planung. Die SMSH, IRHyS und GhypS zeichnen verantwortlich für den Kongress. Anmeldungen können bereits vorgenommen werden unter www.esh2020.ch – Viele interessante Vorträge und Workshops werden angeboten. Das Scientific Committee mit internationaler Besetzung hat sich unter der Leitung von P. Sandor formiert. Keynotes und Evaluationsprozess sind definiert. Der Stand der Entwicklungen kann auf der Website verfolgt werden.

Jahreskongresse SMSH: Nachdem das Programm für 2019 bereits aufgeschaltet ist, beschäftigt sich der Vorstand bereits mit den Beiträgen und dem Begleitprogramm für 2020. Koordinatorin für die Jahreskongresse ist U. Speck. Haben auch Sie einen Workshop oder einen Vortrag anzubieten? Der Vorstand würde sich freuen über Ihren Beitrag.

Wissen

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Medizin braucht Evidenz

Auch in der Hypnose wird viel geforscht. Auf dieser Seite wollen wir zusammenstellen, welche Forschungsresultate für uns alle wichtig sind, was es Neues gibt oder was wir gerade Spannendes gelesen haben. Wer einen spannenden Artikel sieht und ihn gerne mit allen teilen möchte: bettina.kleeb@usz.ch.
Februar 2019
Eine Studie zum Thema Schmerzen und Hypnose:
Wie viel Unterstützung brauchen Patienten, um mit Selbsthypnose ihre Schmerzen reduzieren zu können

Für diese amerikanische Studie wurden Veteranen mit chronischen Kreuzschmerzen zufällig in vier Gruppen eingeteilt. Drei Gruppen erhielten eine Behandlung mit Hypnose, die Kontrollgruppe mit Biofeedback. Bei der ersten Gruppe erfolgten acht Konsultationen zur Instruktion von Selbsthypnose. In der zweiten Gruppe wurden zusätzlich zu den 8 Konsultationen Audioaufnahmen für Zuhause abgegeben. Die dritte Gruppe erhielt die Audioaufnahmen und es wurden nur 2 Konsultationen live durchgeführt.
In allen 4 Gruppen wurden die Schmerzen reduziert, die Einschränkungen im Alltag vermindert und der Schlaf verbessert. Die Schmerzreduktion war signifikant besser in den drei Gruppen, in denen Hypnose angewendet wurde, unabhängig davon, wie häufig die Instruktion durchgeführt wurde. Selbsthypnose kann also, gemäss dieser eher kleinen Studie, nach 2 Sitzungen auch zu Hause mit einer Audioanleitung gelernt werden.
A randomized controlled trial of hypnosis compared with biofeedback for adults with chronic low back pain. Tan G, Rintala DH, Jensen MP, Fukui T, Smith D, Williams WEur J Pain. 2015 Feb;19(2):271-80. doi: 10.1002/ejp.545
Mai 2019
Kann Hypnose eine medikamentöse Sedation ersetzen?
In dieser Studie werden Patienten untersucht, die sich einer Brachytherapie der Prostata unterziehen müssen

Brachytherapie ist eine lokale, radioaktive Behandlung bei Krebs. Im Falle der Prostata werden 40 bis 60 kleine Titanpartikel (knapp 5mm gross) in die Prostata implantiert. Der Eingriff wird üblicherweise in Vollnarkose oder Spinalanästhesie durchgeführt.
In dieser Studie wurde untersucht, ob der Eingriff auch in Hypnosedation (HS) durchgeführt werden könnte. 79 Patienten wurden in die Gruppe für Hypnosedation eingeschlossen, zur Kontrolle dienten 79 andere Patienten, die eine Vollnarkose (Allgemeinanästhesie: AA) erhielten und 37 Patienten, die den selben Eingriff in Spinalanästhesie (SpA) erlebten. Verglichen wurden Zeitintervalle, Medikamentenverbrauch und die Zufriedenheit der Patienten.
Alle Eingriffe wurden vom selben Team (Radioonkologe und Anästhesisten) durchgeführt. Der Anästhesist war selber für die Hypnose zuständig. Eine Randomisierung in die 3 Gruppen erfolgte nicht. Die Hypnose wurde 20min vor dem Eingriff im Eingriffsraum eingeleitet. Das führt dazu, dass die HS-Gruppe am längsten im Eingriffsraum verweilte. Diese Zeit wurde durch die fehlende Nachbehandlung wieder eingespart. Medikamente wurden tatsächlich in der HS-Gruppe weniger gebraucht.
Insgesamt musste bei 11 Patienten (13,9%) von der Hypnosedation auf eine Vollnarkose gewechselt. 2 (5%) der verbleibenden 68 Patienten würde den Eingriff nicht in Hypnose durchführen lassen. 66 Patienten waren sehr zufrieden. Dies beruht vor allem auf der kürzeren Zeit für die Nachbetreuung und dem Gefühl, aktiv am Geschehen teilhaben zu können.
Prostate brachytherapy under hypnosedation: A prospective evaluation. Chalet O et al, Brachytherapy. 2019 Jan - Feb;18(1):22-28. doi: 10.1016/j.brachy.2018.10.004. Epub 2018 Nov 10.

Panorama

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Sinusknoten und Hypnose

Johannes Flückiger wirkte lange Jahre als Hausarzt von altem Schrot und Korn in Sumiswald und ist ein SMSH-ler der ersten Stunde. Er trat unserer Gesellschaft 1981, kurz nach ihrer Gründung bei. Erstaunlich, dass schon in dieser Zeit, in der medizinische Hypnose noch gar nicht im Trend war – vermutlich insbesondere nicht in Gotthelfs Landen – ein Hausarzt sich für diese Methode interessierte und engagierte. Dazu brauchte es ein gerüttelt Mass an Pioniergeist. Nun hat Johannes Flückiger diesen Elan nicht verloren und letztes Jahr eine kleine „hausinterne“ Mini-Forschung gemacht, deren Standard wohl nicht den heutigen Kriterien des „evidence based“ entspricht, und dennoch ganz interessant ist. Gerne schalten wir sie auf unserer Homepage auf, denn sie darf uns ruhig anregen, auch heute noch neugierig eigene Versuche zu machen, denn dies gehört ja zum Geist der SMSH: Nicht nur leitliniengerechte Behandlungen abzuspulen, sondern neugierig und engagiert Neues ausprobieren und dann mit Kollegen teilen. Vielen Dank Johannes!
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Hier geht es zum Beitrag von J. Flückiger
Interview mit Claude Béguelin, 26.4.2019

Mit Feldstecher auf der Brust und mit Teleskop auf der Schulter, mit weit offenen Augen
und Ohren durchstreifen wir die Auen und Wälder der Petite Camargue Alsacienne
zusammen mit Claude Béguelin, einem Ornithologen und Kinderpsychiater aus Biel. Wir sind auf der Pirsch nach seltenen Vögeln, und bereiten dieses Interview auf diese Weise würdig vor. Claude ist ein Gründer der ghyps und Mitglied der SMSH der ersten Stunde. Er gehörte auch von Anfang an zu den unermüdlichen Ausbildern und Vorstandsmitgliedern. Über zehn Jahre lang war er Chefredaktor des „CH-Hypnose“. Zudem hat er den Grundstein für die so fruchtbare Zusammenarbeit unserer beiden Schweizer Hypnosegesellschaften gelegt.
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Hier geht es zum Interview mit Claude Béguelin
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